
Kribbelt es bei Euch nicht auch, wenn Ihr die Worte "Rocky Mountains" lest?
Also, auf mich übt der Klang dieser Worte einen magischen Reiz aus. Mystisch fast, dabei so kindlich vertraut. Rocky Mountains. Ist es nicht komisch, dass ich als Deutscher, als Europäer eine weitaus stärkere emotionale Bindung zum amerikanischen Hochgebirge fühle - und nicht zu den eigentlich heimischen Alpen?
Anyway. Für mich steht schon im letzten Jahr fest - es müssen die Rockies sein! Die Durchquerung von Ost nach West, ganz so, wie es der Weiße Mann damals getan hatte. Durch grüne Wildnis, Bären-Reviere. So sollte es sein.

Reiseführer warnen vor der Durchquerung von "rechts nach links" - starke, sehr starke Winde seien der Feind des Radlers (sind sie auch!). Aber mich kann das nicht abhalten. Drei Wochen habe ich Zeit, drei Wochen - Google Maps verspricht eine spannende Strecke durch West-Alberta und British Columbia.
Der Trans Canada Highway Nummer 1 scheint wie geschaffen für mein Abenteuer: Er führt durch einige Nationalparks, bietet etwa alle 130 Kilometer eine größere bewohnte Siedlung und am Ende warten Vancouver und Seattle auf den Speedmaschnisten: Städte, die mir auf meiner Liste noch fehlen.
Gesagt getan - Nicht lange reden, sondern endlich reiten!

1.300 Kilometer, rund 16.000 Höhenmeter verteilt auf 10 Etappen liegen vor mir. Gespickt mit Fährfahrten und spannenden "kanadischen" Aktivitäten wie Whitewater-Rafting oder Schluchten-Bungee.
Meine Tour. Allein durch die Rockies. Old Shatterhand auf dem Liegerad. Viel Spaß beim Lesen meines Berichtes. Aber dann, liebe Leser, tut mir einen Gefallen: Hört auf, Euch die Abenteuer fremder Leute durchzulesen - geht raus und erlebt sie selbst! Es ist auch gar nicht so schlimm. Wirklich.
Hamburg im Juli 2009